... dann will ich die Gelegenheit mal nutzen, fürs kritische Gespräch.

... wenn man EGL alles nachsagen darf, eins nicht: Kurzlebigkeit - es hält sich lange und zäh. EGL ist nämlich keineswegs neu, sondern so ca. 30 Jahre alt und ist das Pendant zu SYNON in der Mainframe Welt, sozusagen das SYNON für Besserverdienende. Wenn man heute so tut, als sei das was völlig Neues und sich mittlerweile sogar der Historie schämt, warum sonst verschwinden die Seiten, die auf die Historie hindeuten stikum von den IBM Webseiten, verbessert das nicht die Glaubwürdigkeit.
Was an EGL neu ist, ist in erster Linie die Zielgruppe, nachdem EGL in der Mainframe Community dasselbe Schicksal ereilte wie SYNON in der AS/400 Community (woran das wohl liegen mag - beides?), lässt man es jetzt auf die AS/400 Klientel los, getreu dem Motto: die sind so blau ausgerichtet, die nehmen alles. Ganz ohne Berechtigung ist diese Denke ja nicht, die haben ja auch den LPEX gefressen, diesen angestaubten Mainframe Editor, der mit WDSC fröhliche Urstände feierte und die treuesten Notes Anwender haben auch eine AS/400 im RZ stehen und außerdem haben die ja nix Besseres und kenne oft auch nichts Besseres.

Nun gut, Schwamm drüber, was ist EGL heute und wie steht es im Vergleich zu C# und Java da:

Im Sprachumfang und in der Sprachdefinition unterscheiden sich diese drei nicht sehr wesentlich, schließlich sind die alle von Java abgeschrieben, an manchen Stellen gut (man kann dabei durchaus auch Fehler rausmachen), an anderer Stelle schlecht (man kann dabei durchaus Fehler reinmachen), das kennt man ja noch von der Schule, und Java ist auch nicht wirklich ein Original.

C# ist für die .NET Welt sicherlich ohne Alternative, wenn man mal von VB dem C# für Arme und Kranke absieht, der minimal größere Lernaufwand für C# wird vom Compiler mit deutlich mehr Arbeit belohnt, die er dem Programmierer abnimmt.
Java ist das Tor zur OpenSource, die mittlerweile an vielen Fronten kommerzielle Software überrundet hat (Tomcat, Eclipse, Apache WebServer), es gibt für (fast) alles und jedes Komponenten höchster Qualität und der Standardisierungsprozess solcher Komponenten schreitet mit Atem beraubenden Tempo voran.

EGL schwächelt genau an dieser Ecke, es fehlt an Komponenten an jeder Ecke und an jedem Ende.

Die in den Raum gestellte Behauptung des geringen Lernaufwandes (wenn das denn überhaupt stimmt), wird bei weitem über kompensiert an den nicht zu übersehenden Defiziten an Lernangeboten und an dem noch größeren Defizit an ausgebildeten Programmierern und Ausbildern. Das hat man bei RPG schon behauptet, dass das jeder Frisör kann, nur sehen dann manche Programme so aus wie Frisuren, die von einem Programmierer gemacht worden sind.

D*B


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