Als ich 1991 von einem PC-Softwarehaus zu einem AS/400-Softwarehaus wechselte, prognostizierte mir mein Ex-Chef, dass ich da auf ein "totes System" setzen würde. Die Zukunft gehöre nur dem PC und dem Netzwerk von Novell. Jetzt, nach mehr als 25 Jahren, gibt es das System immer noch (allerdings gibt es das PC-Softwarehaus nicht mehr und Novell habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen).

Es bewahrheitet sich mal wieder der Satz: "Prognosen sind schwierig, insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen."

Wir (ich bin inzwischen bei einem IBM i Anwender) nutzen ziemlich viele Möglichkeiten des Systems i. Das System kann echt viel, aber für einiges ist die Informationsbeschaffung schwierig. Wir bilden auch selber IBM i Entwickler aus und übernehmen diese. Wenn man die jungen Kollegen mit den neuesten Möglichkeiten des Systems bekanntmacht, gibt es da kein "das ist ja alt" Gerede mehr. Das kommt eher von den Leuten, die das System gar nicht richtig kennen, sondern die vor 25 Jahre mal eine Maske gesehen haben.

Ich denke, ein Problem in der IBM i Community ist, dass viele Anwenderfirmen nichts Neues mit dem System ausprobieren. Ich führe hier mal ein paar Beispiele auf, was wir mit und auf dem System i machen:
  • SQL beschriebene Tabellen
  • Constraints
  • Blobs
  • grafische Oberfläche (Profound UI)
  • Apache Server
  • Omnifind
  • fully free RPG
  • Nutzung der Unix Type APIs
  • Nutzung von JSON Erzeugung und Parsing mittels SQL
  • Nutzung und Bereitstellung von Webservices (mittels RPG HTTP und/oder SQL)
  • Automatische Konvertierung von fixed Format RPG in fully Free (mit ARCAD)
  • PC-Integration (Aufrufen von PC-Anwendungen aus der IBM i Sitzung heraus mit Übergabe von Parametern und umgekehrt (Starten einer IBM i Sitzung (im Browser und Starten des gewünschten Programms mit Parametern)
  • node.js (damit fangen wir aber gerade erst an).


Wahrscheinlich habe ich noch vieles vergessen. Aber wir sind selber immer wieder überrascht, was mit dem System alles geht. Ich denke, wir werden das System so lange einsetzen, wie es sich lohnt. Wenn wir Leute ausbilden, dann werden sie ja Entwickler und nicht nur spezielle RPG-Programmierer. Das heißt, die jungen Kollegen erhalten das Know how, um später auch auf anderen Systemen mit anderen Programmiersprachen arbeiten zu können.

Ich denke, man muss für Neues offen sein.