Zitat Zitat von BenderD
Hallo,



Das kann man so pauschal nicht sagen. Für einen OPM Programmierer, der von klassischem RPG her kommt ist das durchaus richtig, für einen C, Pascal oder Java Programmierer stimmt das so nicht, für den mag allenfalls die Programmerstellung etwas umständlich und das statische Binden etwas absonderlich sein; ansonsten hat das für ihn/sie mehr Wiedererkennungswert als OPM RPG (insbesondere im Free Format).
Die seltsamen Lochkartendeklarationen sind RPG und nicht ILE Thema.

Für einen Java Programmierer zum Beispiel :
- ist ein Modul nichts anderes als eine statische Klasse
- sind Procedures nichts anderes als statische Methoden
- und P Bestimmungen deren Deklaration
- export bedeutet public, default ist private
- Prototypen braucht nur der Compiler
- globale Deklarationen entsprechen Klassenvariablen
- sind lokale Variablen normal
- und eine globale Procedure ist ein namenloses main
- mit einer seltsamen Schnittstellendeklaration
- sind Binderverzeichnisse, Signaturen und Binderlanguage Quatsch
- darf man Methoden leider nicht überladen
- hat der Compiler leider keine ausreichende Typprüfung
- und Errorhandling ist leider Luxus und teuer
- sind eval, call, callb und callp überflüssige Anweisugen
- von denen es eine ganze Menge weitere gibt
- ist die Unterscheidung zwischen BIFs und Procedures künstlich
- aber das % Zeichen am Anfang ist lustig
- lästig ist allerdings, dass man Methodenaufrufe nicht qualifizieren darf.

So kuriose Dinge, wie Speicherüberlagerungen in den Deklarationen muss man nicht machen, die F Lochkarten kann man aus Beispielen abschreiben und die Lese- und Schreiboperationen sehen alle viel freundlicher aus, wenn man mit Programm beschriebenen Dateien und externen Datenstrukturen arbeitet, in die man liest und aus denen man schreibt, wenngleich es merkwürdig ist, dass das nicht als normale Funktionsaufrufe geschrieben werden darf, lustig müssen Sie schon gewesen sein, die alten Lochkartenzeiten und dass sich noch jemand daran erinnert...

Dieter Bender
Hallo Dieter,

das mag ja alles richtig sein, was Du sagst.
Aber soweit ich das beurteilen kann handelt es sich bei Sunny um einen klassischen RPG Programmierer (so wie ich einer bin), der sich vorsichtig in die neue Welt der modularen Programmierung vortasten will. Viele von uns müssen sich leider mit gewachsenen Anwendungen herumschlagen, die man nicht von heute auf morgen umstellen kann. Dazu kommt noch, dass in der heutigen Zeit oft kein Geld für Schulungen zur Verfügung gestellt werden kann. Sich JAVA im Selbsttudium beizubringen ist m.E. schlichtweg unmöglich. Der Weg für uns "klassische RPG-Programmierer" ist nun mal nicht von JAVA nach RPG, sondern umgekehrt. Wenn man allerdings ILE einigermaßen verstanden hat, ist man zumindest mal in der Lage JAVA-Quellen zu entziffern und zu verstehen. Dann fällt einem der nächste Schritt nicht ganz so schwer.

Übrigens noch eine Anmerkung und die kommt direkt hier aus Rochester von der Quelle:
Die iSeries Roadmap sieht keineswegs eine Ablösung von RPG durch JAVA vor, sondern ein friedliches Miteinander, da jede Sprache ihre Stärken und Schwächen hat. Das bedeutet jedoch nicht, dass man wild Java-Methoden aus RPG und RPG-Funktionen aus JAVA aufrufen sollte. Dazu sind beide Sprachen doch zu verschieden.

Birgitta